Miles Davis – Volumes 1 & 2
Blue Note BLP 1501; BLP 1502; 05/1952 – 03/1954, Producer: Alfred Lion
Miles Davis – tp; J.J. Jphnson – tb; Jimmy Heath – ts, Jackie McLean – as; Gil Coggins, Horace Silver – p; Percy Heath, Oscar Pettiford – b; Art Blakey, Kenny Clarke – ds.
Volume 1
Side A:
1) Tempus Fugit
2) Kelo
3) Enigma
4) Ray’s Idea
5) How Deep is the Ocean
6) C.T.A. Alternate Master
Side B:
1) Dear Old Stockholm
2) Chance it
3) Yesterdays
4) Donna Alternate Master
5) C.T.A.
6) Would’n You Alternate Master
Volume 2
Side A:
1) Take-Off
2) Weirdo
3) Would’n You
4) I Waited for You
5) Ray’s Idea Alternate Master
6) Donna
Side B:
1) Well You Needn’t
2) The Leap
3) Lazy Susan
4) Tempus Fugit Alternate Master
5) It Never Entered my Mind
In den Jahren zwischen seinen frühen Großtaten Birth of the Cool (1949/50) und Walkin’ (1954) ging Miles Davis für Blue Note vom Mai 1952 bis März 1954 dreimal ins Studio. Ursprünglich auf drei EPs in der 5000er Reihe im 10-Zoll-Format veröffentlicht (Young Man with a Horn, Miles Davis Vol.2, Miles Davis Vol.3), kuratierte Alfred Lion im Jahr 1956 aus den drei Sessions die ersten beiden Blue Notes der 1500 Series im neuen 12-Zoll-Format -der heutigen LP- mit bis zu 20 Minuten Spielzeit pro Seite.
Zwischen den zwei (BLP1501) bzw. drei (BLP 1502) Sessions der Platten liegt jeweils ungefähr ein Jahr und sie wurden mit unterschiedlichen (wenn auch hochkarätigen) Mitstreitern einsgepielt. Die Alben sind daher etwas inkonsistent, aber dennoch hörenswert. Der lyrische, konzise Stil von Davis, der den Pausen zwischen den Noten denselben Stellenwert zuzuweisen scheint wie den Noten selber, ist bereits klar ausgeprägt. Freunde beboppiger Tonkaskaden müssen sich woanders umschauen, dafür entschädigt exquisites Balladenspiel auf Titeln wie I Waited for You und It Never Entered my Mind. In meinen Augen weniger gelungen: Thelonious Monks Well you Needn’t und Dizzy Gillespies Would’n You klingen wie in Zeitlupe eingespielt.
Beide Alben bieten den damals üblichen Mix aus Bebop und Standards, Weirdo auf BLP1502 weist bereits in Richtung Hard Bop. Qualitativ kann ich keinen echten Unterschied erkennen. BLP1501 ist vielleicht geschlossener, BLP1502 hat dafür alle Stücke vom März 1954 mit Horace Silver am Klavier, überdies wurde diese Session in Rudy van Gelders Studio aufgenommen, davon profitiert die Tonqualität. Trotzdem, wenn’s nur eine sein darf: BLP1501.
Musik: *** bis ****1/2
Sound: historisch, die Session von 1954 ist eine frühe Aufnahme Rudy van Gelders und klingt ansprechend.
Verfügbarkeit auf Vinyl: beide im Sommer 2025 als Teil der Blue Note Classic Vinyl Series leicht zu finden.
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